Digitaler Euro – wer zahlt am Ende?

Der EZB-Rat hatte im Oktober 2023 nach Abschluss der zweijährigen Untersuchungsphase eine weitere zweijährige Vorbereitungsphase bis Ende 2025 eingeläutet. Die Rulebook Development Group der EZB und ihre Workstreams arbeiten daher weiter an einem vollständigen Zahlverfahren für einen digitalen Euro.

Die EU-Kommission hatte Mitte letzten Jahres einen Vorschlag zur Regulierung eines digitalen Euros vorgelegt. Dieser wird im
ECON-Ausschuss des EU-Parlaments und im EU-Rat der Mitgliedstaaten derzeit intensiv diskutiert. Es sind bereits jetzt schon zahlreiche Änderungen vorgeschlagen worden. Bis zur EU-Wahl im Juni 2024 wird es über diese Anpassungen jedoch keinen Konsens geben. Die Einführung des digitalen Euros ist daher nicht vor 2030 zu erwarten. Für eine erfolgreiche Einführung eines digitalen Euros sind der legislative Vorschlag und die Konzeption der EZB noch erheblich anzupassen. Zahlreiche Aspekte müssen genauer untersucht werden. Dazu zählt u.a. das Festlegen eines niedrigen dreistelligen Haltelimits pro Nutzer. Dies spielt in allen Diskussionen auf EU-Ebene eine zentrale Rolle, um die Stabilität des Finanzsystems nicht zu gefährden. Auch die Kosten eines digitalen Euros für Finanzintermediäre und das gesamte Eurosystem müssen betrachtet werden. Aber letztlich entscheidet die Kundenakzeptanz über den Erfolg eines digitalen Euros.

Wir sind überzeugt, dass die zahlreichen Fragen erst umfassend beantwortet werden müssen, bevor der digitale Euro im Markt erfolgreich sein kann.